Mein GMC Pickup C 10 Fleetside Longbed.
eine wirklich lange Geschichte!
Gebaut wurden diese Fahrzeuge zwischen 1973 und 1987.
Das Exemplar mit dem ich mich seit 1993 auseinandersetze ist 1981
als Sierra Grande mit 5.7 l Oldsmobile Dieselmotor vom Band gelaufen.
Hier wird sich immer was tun, also schaut regelmäßig wieder rein!
EINE GESCHICHTE AUS DEM LEBEN
Dies ist die Story von meinem Chevy Pickup und mir!
1993 hatte ein „warmer Regen“ es mir möglich gemacht eine der unvernünftigsten und emotionalsten Entscheidungen meines Lebens zu treffen !
Ich hielt ursprünglich Ausschau nach einem Ford F100 aus den 50er Jahren, allerdings war das angebotene Fahrzeug nur ein Haufen mit Draht zusammengebundener Teile zu einem inakzeptablen Preis! Die anderen Fahrzeuge bei dem Händler sahen da schon wesentlich besser aus und waren auch nur unwesentlich teurer!
Dieser schwarze, martialische Pickup mit den Ballonreifen und den verchromten Rohrstoßstangen ließ mich nicht mehr los!
Ein Dieselmotor schien vernünftig zu sein und so ließ es sich nicht umgehen ihn zu kaufen !
Angefangen hat die Geschichte schon auf dem Heimweg vom ort der ersten Begegnung! Nachdem die Überführungskennzeichen montiert und alle Formalitäten erledigt waren , ging es erstmal zur nächsten Tankstelle. als schließlich ca. 160 Liter diesel den Besitzer gewechselt hatten nahmen wir den Weg in Angriff. das Ungtüm qualmte wie ein Kohlenschlot und die Beschleunigung war schneckenmäßig! Ich hielt das für “Lkw-typisch“ und ließ mich nicht weiter beeindrucken!
Zuhause angekommen wurde erstmal das “Revier“ unter die 33er reifen genommen. die Qualmerei und der hohe Ölverlust mit dem Öl-und Dieselgestank war bald größer als die Euphorie! dazu kam der niederschmetternde Kommentar eines Ortsansässigen Experten der , unter grinsen , feststellte das man mir dort einen ziemlich großen Mist für einen ziemlich überhöhten Preis verkauft habe!
Dieser Mensch sollte Recht behalten , er hat eben die entsprechende Erfahrung und wird so zu einem wichtigen Teil der Geschichte!
Einige Tage nach dieser Erkenntnis kam es dann zum Motorschaden und einer abenteuerlichen Abschleppaktion mit einem 50 PS Dieselgolf.
Jetzt war der Zeitpunkt gekommen etwas zu unternehmen , also einen Brief aufgesetzt und dem händler mitgeteilt wie die dinge liegen. nach einigem hin und her kam es zu einer einigung und ich
bekam einen 6,2 Liter Dieselmotor mit der Kennzeichnung „J“, das bedeutet er stammt aus einem Armee-Hummer mit mehr Leistung als die Zivilversion! Den Umbau übernahm eine andere Werkstatt , ISB-Autosales in Goldbeck bei Stade , zum Festpreis!
Nachdem einige Schwierigkeiten überwunden und etwa 3 Monate vergangen waren , holte ich meinen Truck ab und staunte nicht schlecht , den er lief toll , strotzte vor Kraft , qualmte nicht und roch auch nicht wie eine Schwerölraffinerie! Das war eine ganz andere Welt und trotz des mittlerweile astronomisch gestiegenen Preises , war ich begeistert. Allein der martialische Klang den er produziert wenn er läuft und die Reifenmordende Kraft beim Tritt aufs Gas- WOW!!
Die bullige Optik tut ihr Übriges dazu!
Die Freude währte allerdings nicht allzulang , denn diverse kleinere Defekte , gefolgt von einem Getriebeschaden vermiesten mir immerwieder den Spaß und so entstand die Idee vom Zerlegen der Karosserie und vom Aufarbeiten des ganzen Elends!
Der Lack war auch nicht das Gelbe vom Ei , denn über einen thermoplastischen Lack in weiß hatte man , unter mangelnder Vorarbeit, schwarze Farbe aufgetragen und die löste sich schon nach einem Taubenschiss ab. Also runter damit und neu lackiert , den ganzen wagen!
Das Abschleifen mit der Hand kam jedoch nicht in Frage , so suchte ich eine andere Möglichkeit. Sandstrahlen war die Lösung. Nachdem eine Firma gefunden war , wurden die Teile dorthin transportiert. Unter der Hand zum halben Preis-cool!
Tja , hätte ich bloß den doppelten Preis bezahlt , denn das hätte wohl einige tausend(!) Märker gespart! Die Bleche waren derart wellig und zerschossen vom Strahlen , das Türen und Motorhaube nicht mehr zu retten und der Rest nur unter massivem Arbeitsaufwand in der Lackiererei wieder in Form zu bringen waren! Ein Desaster!
Ich bin nur froh das der Besitzer der Lackiererei ein guter Freund von mir ist und sich deshalb die finanziellen Aufwendungen in Grenzen halten , allerdings zu Lasten des Zeitplans. Einige Tage habe ich auch selber dort zugebracht und geschliffen , gespachtelt sowie lackiert! So lernt man aber auch eine Menge dazu!!
Inzwischen habe ich auch mit Ritschi , dem Inhaber von Ritschies US-Cars , Freundschaft geschlossen und ihm von meinem Vorhaben berichtet. von ihm werde ich zukünftig mit Teilen , Tipps und aktiver Hilfe versorgt!
So langsam festigt sich auch der Entschluss den Truck tieferzulegen und eine sogenannte Sporttruck-optik anzustreben. Das bedeutet weg vom Geländewagen-image zum smoothen Streetrod! Die Inspiration dazu bekam ich und bekomme ich nach wie vor aus der amerikanischen Sporttruck Zeitschrift und auch anderen Scenemagazinen.
Um die tieferlegung von 4 Zoll vorne und von 6 Zoll hinten zu erreichen besorgten freunde mir ein Kit von Bell-Tech , das aus Achsspindeln , Federn und einem Axleflipkit besteht , sie brachten auch gleich einen kompletten Satz Tür- und Fensterdichtungen mit , weil ich mir vorgenommen hatte keine halben Sachen zu machen.
Zwischenzeitlich hatte ich auch zwei Türen und eine Motorhaube aufgetrieben und diese zum Lackierer verfrachtet.
Das rolling-chassis war derzeit zu Ritschi gebracht worden. dort zerlegte ich unter fachmännischer Hilfe die Vorderachse , lackierte die Einzelteile und ersetzte sämtliche Lager und Buchsen Durch Polyurethanteile aus dem Hause Energysuspension .Vor dem Zusammensetzen der achse mit den neuen Teilen von Bell-Tech , wurde noch die vordere Hälfte des Leiterrahmens abgeschliffen und lackiert. Nach der montage stellte ich mit Entsetzen fest das die Alufelgen von Boyds , die ich kurze Zeit bevor erstanden hatte , nicht mehr passten. Da die neuen Achsspindeln nicht mehr mittig sitzen passt die Felge nicht mehr über den unteren Tragarm- so’n Mist!
Geholfen haben wir uns erstmal mit umgedreht montierten stahlfelgen einer Caprice , damit der Rahmen wenigstens beweglich war! wir schafften ihn wieder in unsere Halle und dort ging fast ein Jahr ins Land bis die hintere Hälfte an der Reihe war.
Als es dann soweit war , demontierten wir die Hinterachse und zerlegten die Blattfederpackete. Alle Teile wurden abgeschliffen (von Hand!) und lackiert und dann mit neuen Polybuchsen und den Bell-Tech-Teilen wieder zusammengeschraubt. Die beiden Tanks wurden ebenfalls mitsamt ihrer Halter und Aufnahmen demontiert , abgeschliffen , lackiert und wieder angebaut.
Sämtliche Sprit- und Bremsleitungen wurden überarbeitet und reinstalliert , oder durch Neuteile ersetzt.
Die Tieferlegung war in diesem Stadium schon beeindruckend und damit auch der anstoß zu folgendem Entschluss: der schwere Dieselmotor muß raus und ein leichterer Benziner , der auch optisch und leistungsmäßig mehr zum Sporttruck passt , muß rein!
Alsbald ergab sich die passende Gelegenheit zu einem Tauschgeschäft. Ein Bekannter hat einen Opel Diplomat , auf den die Boyds-Felgen gut passen und Ritschi hatte einen Goodwrench 350er Motor mit wenig Kilometern , also wurde hin und hergetauscht bis es passte! Es war nur ein Block mit Köpfen , aber durch die Ergänzung mit neuen Anbauteilen und einigen Chromgoodies , einer Edelbrockspinne und einem grundüberholten , neu kalibrierten Quadrajet Fourbarrel-Vergaser , verspricht er eine solide Basis mit genügend Dampf zu werden! Zusammen mit dem TH 350 Automatikgetriebe , das ja noch zu Dieselzeiten erneuert wurde und seitdem nur ca. 1000 Kilometer gelaufen hatte , wurde das Aggregat in Wagenfarbe lackiert. Die neuen aluminiumbeschichteten Fächerkrümmer steuern auch ihren teil zur cleanen Motorraumoptik bei!
Die Motordaten in Kürze:
-350 cui (5,7l) Goodwrenchblock mit 4-Bolt Kurbelwellenlager
-Standardzylinderköpfe
-Edelbrock-Performer-Ansaugspinne aus Aluminium
-Crane Nockenwelle auf Drehmomentsteigerung ausgelegt
-Apra Wasserpumpe
-Recon Anlasser
-Recon Lichtmaschine
-Quadrajet Spreadbore Vierfachvergaser, vacuumgesteuert
-Dynomax Fächerkrümmer mit Jet-hot Aluminiumbeschichtung
Diese Zusammenstellung sollte eigentlich ein zuverlässiger und kraftvoller Wegbegleiter sein , der aber auch nicht allzu durstig sein dürfte - immer vorausgesetzt der gasfuß ist nicht in Beton gegossen!
Um die Kraft auf die Straße zu bekommen , mußte ich Felgen und Reifen haben und nach längerer Suche endschied ich mich für American Eagle Felgen der Größe 10 x 15 und einer Einpresstiefe von -45 mm. BFGoodrich-Reifen in 295/50/15 hinten und 265/50/15 vorne sollen für gute Bodenhaftung sorgen!
Das sieht schon echt FETT aus , diese Rad/Reifenkombination auf dem Chassis ohne Aufbau!!
Dieser Motivationsschub trieb mich zum Lackierer um zu sehen was die Karosserieteile so machen. leider war nichts passiert und so nutzte ich die Zeit um selber Hand anzulegen.
Also eins ist mal klar: für solche Arbeiten braucht man Feingefühl , Ausdauer , Kraft , stahlharte Nerven und eine Engelsgeduld! Zugegeben hatte ich einige Schwierigkeiten all diese Eigenschaften zusammenzuhalten , denn immer wenn ich dachte die Oberfläche wäre annähernd perfekt ,prüfte mein Freund , trug eine weitere Schicht Spachtel auf und ich hatte eine weitere Stunde zu tun diesen wieder herunterzuschleifen!
Als ich der Verzweiflung nah war , hatte er ein einsehen und die nächsten Schritte wurden in angriff genommen , bis die Kabine endlich in spanisch rot lackiert war.
Der Transport dieses sperrigen Teils war mit Hilfe einiger Hallenkameraden recht bald erledigt und das aufsetzen auf dem Chassis war kein Problem , nachdem die neuen polylager zusammengesteckt waren.
Zeit die Sitzbank an ihren Platz zu stellen und eine Runde zu “cruisen“!!
Es sind zwar noch alle Schrauben und Befestigungsmittel vorhanden , nur sind die teilweise in schlechtem Zustand und außerdem habe ich sie nicht beschriftet , was es schwierig macht herauszufinden welche wohingehört. also nehme ich, in einem Anflug von Arbeitseifer, eine Drahtbürste und reinige jede Schraube einzeln und trage die gesammelten Werke zu Ritschi , um mit seiner Hilfe zu sortieren und herauszufinden was wohin gehört.
Es wäre schon einfacher wenn es metrisch wäre!
In einer meiner amerikanischen Zeitschriften entdeckte ich jedoch eine Anzeige von Doc`s House of Bolts mit Sitz in Ormond Beach , Florida , deren Angebot fertig konfektionierte Edelstahlschraubensätze für viele Fahrzeuge , umfaßt. Ich verfasste eine Faxanfrage und bekam bald eine positive Antwort. Es gab einen Satz ,der sämtlich Schrauben umfaßt , die zur Montage der Karrosserie und des Innenraums gebraucht werden. Der Preis beträgt 109,95 $ + 94 $ fracht und Verpackung. Umgerechnet sind das 456,65 DM und das ist doch sehr akzeptabel , also überweise ich das Geld und warte gespannt auf den netten Mann von UPS. Als dieser allerdings nach etwa 14 Tagen auf der Matte steht , traue ich meinen Ohren nicht , denn er verlangt weitere 278,67 DM an Zoll und Einfuhrgebühren von mir! Naja er kriegt sein Geld und ich packe , noch etwas verärgert , das Päckchen aus. Zu meinem Erstaunen finde ich sehr ordentlich verpackte und beschriftete Schrauben vor und der Ärger über den doch recht hohen Preis ist erstmal vergessen!
Das ist was für die Ewigkeit! nachdem die Karosserieteile des Vorderwagens auch endlich in spanischroten lack gehüllt sind , bringe ich sie zu Ritschi , wo kurz vorher das Chassis eingetroffen ist.
Der Transport auf Ritschies Trailer ist nur mit den , schon erwähnten , Capricefelgen möglich , denn die Alus mit den Breitpellen passen einfach nicht drauf.
Doch bevor die restliche Karosserie zusammengeschraubt wird , ist erstmal der Motor mit dem Getriebe in den Rahmen versenkt worden. Die Kotflügel , das Frontblech und die Motorhaube lassen , nachdem sie an die Kabine und auf den Polybuchsen befestigt sind , schon die form und die bullige Optik erkennen. Zusammen mit den breiten Rädern sieht das jetzt schon supergut aus!
Es versteht sich fast von selbst das sämtliche Hohlräume mit Konservierung versiegelt wurden!
Der Motorraum soll sauber und aufgeräumt aussehen , also verstecken wir die gesammte Elektrik in den Kotflügeln und halten sämtliche Schläuche und Leitungen möglichst unsichtbar. Der Bremskraftverstärker ist in Wagenfarbe lackiert und so kommt der Motor richtig schön zur Geltung!
Geplant ist derzeit die Kotflügel und Motorhaube von innen mit Edelstahlblechen zu verkleiden , damit es richtig glänzt!
Die Innenausstattung der Fahrgastzelle soll hingegen in grauem Leder ausgekleidet werden. Dazu muß jedoch noch eine geeignete Sitzgelegenheit gefunden werden , denn die Orginalsitzbank wurde leider von einer Rattenfamilie als Zuhause auserkoren und ist seither unbrauchbar. Leider haben die grauen Mitbewohner unserer Halle sich an fast jedem Kunststoffteil zuschaffen gemacht , das nicht sicher verstaut war und die Feuchtigkeit tat den Teilen auch nicht gerade gut! Da zwischen den einzelnen Fortschritten oft mehrere Monate lagen , kam es zu diesen unerfreulichen Ereignissen , die schließlich in der Kündigung der Halle gipfelten!
Die Tiere haben die Türverkleidungen angefressen , sich unter Teilen eingenistet und die Nester mit Lappen , Papier und Plastik ausgekleidet und alles mit Exkrementen und äußerst unangenehmen Gerüchen verseucht , die sich nur unter massivem Einsatz von aggressiven Chemikalien beseitigen lassen! das Cockpit hat es übel erwischt: es fehlen Zeiger von Tacho , Tankuhr und Voltmeter und zu allem Überfluß habe ich beim Reinigen auch noch die Ziffern von den Anzeigen gewischt!
So muß auch das nochmal gründlich überdacht oder überarbeitet werden. Eine digitale Amatureneinheit von Dakota Digital oder Cyberdine wäre schon eine tolle Sache , oder sportlich angehauchte Instrumente aus dem Sortiment von Autometer , aber die Kosten sprechen vorerst nur für ein gebrauchtes teil aus einem Schlachtfahrzeug , das glücklicherweise bei Ritschi steht. Aus diesem Wagen stammt auch die mechanische Heizungsanlage , die ich gegen die unterdruckgesteuerte Klimaanlage austausche. Damit möchte ich erreichen , das möglichst alles einfach und unkompliziert ist und anfällige Technik auf ein Minimum reduziert wird. So entfallen auch elektrische Fensterheber und Zentralverriegelung (vorerst)!
Die Elektrik wird auch komplett überarbeitet bzw. erneuert , denn der Zustand war ziemlich desolat und aufgrund der Änderungen und Umbauten muß sowieso einiges in diesem Bereich getan werden! Im Zuge dieser Umbauten wird eine Optima- oder Blei-gel-Batterie ihren Platz finden , wahrscheinlich unterhalb der Ladefläche , damit der Motorraum clean bleibt.
Clean ist übrigens auch die vordere Stoßstange , an der die Haltebolzen verschweißt und der Chrom entfernt wurde , um geglättet und in Wagenfarbe lackiert zu werden. Die Gestaltung der Frontansicht ist noch nicht ganz ausgereift , da es verschiedene attraktive Lösungen für Grill und Scheinwerfer gibt.
Am Heck sind auch noch gestalterische Freiheiten gegeben. Eine Stoßstange möchte ich dort nicht montieren , sondern ein sog. Rollpan , in das eine Vertiefung für das Kennzeichen eingearbeitet ist. Ein entsprechendes Blech muß jedoch auf Maß gefertigt werden , da ich keine Kunststoffteile verbauen möchte!
Unterhalb des Rollpans werden ein oder zwei Auspuffendrohre weniger zu sehen , als viel mehr zu hören sein. Ein dezentes Brabbeln , das beim Tritt aufs Gaspedal die Ohren des Kenners verwöhnt , ohne nervig zu werden! Diesen Effekt erreicht man mit Edelstahlrohr und einem guten Schalldämpfer. Das spielt sich unter der Ladefläche ab. Diese hat natürlich auch gleich eine Behandlung bekommen. Die sog. Stakepockets , das sind eckige Löcher auf den Seiten der Ladefläche , wurden zugeschweißt , wie auch alle anderen überflüssigen Löcher an der gesammten Karosserie. Derzeit befindet sich das sperrige Teil noch beim Lackierer , um geglättet und mit Lack überzogen zu werden. Bei der Größe der Fläche ist es wichtig gut vorzuarbeiten , damit man ein gutes Ergebnis erzielt!
Ich wünsche mir für das Ladebett eine feste Abdeckung aus Fiberglas mit Gasdruckfedern , die allerdings wiedereinmal eine außergewöhnliche Belastung für das Budget darstellt , etwa 1100 Euro!
Tja , die Kosten-ein lästiges Thema , aber leider unumgänglich!
Bis zum jetzigen Zeitpunkt sind es wohl ca. 50.000 DM (25.000 Euro) und ein Ende ist nicht in Sicht , denn es gibt immerwieder neue Verbesserungen und Modifikationen die nach Geld schreien!
Mir schwebt zum Beispiel ein Airride-Fahrwerk vor , welches sich mittels Kompressor und Lufttank , per Knopfdruck heben und absenken läßt. Desweiteren denke ich an Billetfelgen in 17 Zoll , ein digitales Cockpit und diverse weitere Verfeinerungen! Wenn ich dann wieder auf dem Teppich bin , muß ich leider feststellen , das diese Dinge momentan kaum realisierbar sind.
Hey-träumen darf ich ja wohl , oder!?
Mittlerweile ist ein Elektrikkit von Ron Francis Wiring eingetroffen, das die komplette alte Elektrik ersetzt und das ich auch selber einbauen kann,weil eine sehr gute Beschreibung und Struktur des Kits das einfach machen!
Naja , etwas Grundwissen muß man schon haben, aber das ist ja zum Glück vorhanden!
Es sind seit dem Beginn dieses Abenteuers nun schon über 10 Jahre vergangen und die Spritpreise sind momentan bei etwa 1 Euro 30, das sind etwa 100 % mehr als zu Beginn der Geschichte! Eine Möglichkeit günstiger zu fahren bieten Autogasanlagen. Die Anschaffung und der Einbau würden mit etwa 1500 Euro zu Buche schlagen und der Gaspreis liegt zur Zeit bei etwa 60 Cent!
Da der Truck Doppeltanks hat, könnt man einen gegen den Gastank tauschen.
All das macht natürlich nur Sinn wenn der Motor erst mal laufen würde. Den versprochene Vergaser von Ritschi habe ich immernoch nicht bekommen und zu allem Überfluss hat er auch noch einige Teile versaubeutelt! Das und einige andere blöden Aktionen haben dazu geführt das ich den Kontakt beendet habe. Macht keinen Sinn die ohnehinn strapazierten Nerven mit zusätzlichem Ärger über ignorante Menschen zu belasten!
Rein menschlich ist in der ganzen Zeit sowieso vieles auf der Strecke geblieben , aber das ist eine ganz andere Geschichte,die hier zu weit führen würde!
Schluss mit dem Gejammer!!!
Das Internet hat mir sehr viele neue Möglichkeiten und Kontakte beschert! Außerdem werden die Trucks aus dieser Baureihe langsam zu Klassikern und die Teileversorgung mit Orginal- sowie Tuning- und Zubehörteilen ist sehr gut!
Ja und dieses Jahr (2006) fängt auch gleich sehr vielversprechend an!
Im AMI-Forum versucht jemand namens „Citymudder“ seinen 89er
Blazer zu verkaufen , um ein anderes Projekt zu vervollständigen.
Nachdem sich keiner bereiterklärt das gute Stück zu erwerben, beschließt er ihn zu zerlegen und in Teilen zu verkaufen. Das ist die Gelegenheit für mich einiges an Teilen zu bekommen , die mir fehlen und die der angestrebten Optik zutragen!
Also einige Male hin und hergemailt und schon ist ein Treffen vereinbart und preise für diverses ausgehandelt! Der 89 er Blazer ist ein Zwischenmodell der alten und der neuen Karosserieformen , alter Body mit neuerer Technik !
Also habe ich mir den Grill mitsamt Scheinwerfern und Frontblech (300 Euro)
,einen Delco Bremskraftverstärker (100 Euro),einen Carter 625 Vergaser (50 Euro) , eine höhenverstellbare Lenksäule mit Scheibenwischerbedienung am Blinkerhebel (150 Euro),den Wischermotor (50 Euro), 2 Seitenscheiben und Dreiecksfenster (80 Euro), einen großen Teil des Kabelbaums , das Cockpit (80 Euro), eine Servopumpe , 2Auspufftöpfe mit Edelstahlendrohren (50 Euro)und diverses Kleinmaterial (20 Euro) gesichert !
Das war zwar eine Menge Geld , aber die Teile sind in gutem Zustand und eigentlich mehr wert. Dazu habe ich zwei sehr nette und fähige Schrauber kennengelernt und meine Motivation ist voll da! Jetzt werde ich die Teile erstmal überarbeiten, reinigen , lackieren und dann anpassen. Die Elektrik ist dann auch endlich dran , damit in diesem Jahr mal der Motor läuft und die ersten eigenständigen Bewegungen stattfinden können!
Ich bin guten Mutes und mein bester Freund Daniel unterstützt mich mit Rat , Tat und Ideen!
Na , wenn der nicht wäre! Die Elektrik geht gut voran und damit finden auch die neue Lenksäule und der Bremskraftverstärker ihren zukünftigen Arbeitsplatz. Sicher muß das ein oder andere Teil noch mal wieder raus , aber wenns erstmal läuft und die Motivation da ist , dann ist das meist nicht so schlimm!
Der Wischermotor funktioniert schon mal , mit einstellbarem Intervall und elektrischer Waschpumpe!
Ein unbeschreiblich gutes Gefühl , wenn endlich nach 11 Jahren etwas aus eigener Kraft funktioniert und das mit all den Modifikationen!
Die Elektrik muß in einigen Punkten angepaßt werden und mit den alten Steckern versehen werden! An der Lenksäule sind alle Stecker neu und der Sicherungskasten wird , auf einer Aluplatte montiert, im Fahrerfußraum seinen Platz finden.
An der Lenksäule muß noch eine Feder getauscht werden , die dafür sorgt das der Automatikwählhebel stramm sitzt und das könnte heißen , das sie nocheinmal raus muß , aber mal sehen.....!
Die Kabel werden in schwarzem Schutzschlauch verlegt und so gut wie möglich versteckt. Die Scheinwerfer werden über Relais direkt von der Batterie versorgt , nicht wie vorgesehen über den Lichtschalter! An den Rücklichtern werden die Blinker in die Rückfahrlichtgehäuse einziehen und ein extra Rückfahrscheinwerfer wird dazukommen.
Wo wir schon mal hinten sind: Es wird nun doch eine Stoßstange als Abschluss werden , die ebenso wie vorne bearbeitet und lackiert werden wird!
Das Cockpit hat jetzt auch seine komplette Verkabelung und macht was es soll! Es wurde komplett zerlegt und die Einzelteile gereinigt , obendrein ist der Tacho auf 0 Meilen gestellt , ist ja ein neuer Anfang wenn er dann mal fährt!
Cool wenn die ersten Lampen angehen und die Anzeigen sich bemerkbar machen!
Die Servopumpe habe ich gereinigt , angeschliffen und mit Hamerite gestrichen , sieht gar nicht so schlecht aus ! Hoffentlich ist sie dicht und in Ordnung!?
Die Seitenmarkierungsleuchten sind wieder an ihrem Platz und werden nun als Seitenblinker ihren Dienst tun.
Mittlerweile habe ich ein Paar Einzelsitze komplett mit Anschnallgurten ersteigert , für 10,50! Sie entstammen einer Peugoet Limousine und sind mit grauem Veloursstoff bezogen.
Sitzschienen sind auch dran , sodas wir nur noch eine passende
Auflage schaffen müssen.
Zwischen den Sitzen wird eine Konsole entstehen , die Stauraum , Armauflagen und die Musikanlage beinhalten wird!
Für die Arbeiten an der restlichen Elektrik , den Tanks , dem Auspuff ect. haben wir die Ladfläche abbgenommen und auf ein rollbares Gestell gelegt.
Der Tank auf der Fahrerseite hat seinen Platz geräumt und an seiner Stelle wird irgendwann ein Flüssiggastank einziehen.
Das Verteilerventil haben wir auch ausgebaut und somit wieder einige mögliche Fehlerquellen eleminiert!
Der Tank auf der Beifahrerseite ist angeschlossen und die funktion der Tankanzeige ist gegeben.
Durch Zufall stellte ich fest Das die Schrauben der Polybuchsen von den Kabinenauflagen nur lose in ihren gewinden steckten und das der lackierte Rahmen von unten nur sehr wenig oder teilweise gar keinen Lack abgekriegt hatte!
Auch das war recht schnell nachgebessert und so ging es an die Hinterachse. Dort habe ich , nachdem die U-Bolzen gelöst waren , die Blattfedern zerlegt und jeweils die unteren zwei Blätter entfernt. Dies soll dazu dienen die Steifigkeit aus dem Federpaket zu nehmen , um einen besseren Fahrkomfort zu erlangen. (hoffentlich bringts was)
Als nächstes haben wir den Kabelbaum nach hinten komplettiert. Er ist mit Edelstahlschellen im Rahmen verlegt und verfügt über zwei Steckverbindungen , die ihre Gegenstücke am Kabelstrang der Ladefläche haben. Die Rückleuchtengehäuse sind gereinigt und lackiert und mit den Fassungen in ihre Ecken gewandert. Die Leuchtengläser und die Dichtungen werden noch durch Neue Exemplare ersetzt werden.
Im Motorraum ist mittlerweile der Anlasser angeschlossen und hat auch schon den Motor einige Male durchgedreht!
Was für ein Hochgefühl , ich bin sehr stolz , das alles so gut funktioniert hätte ich nicht gedacht! Bald wird er wohl das erste Mal laufen!!!(07.06)
Jetzt haben wir schon Oktober 2007 und es hat sich jede Menge getan!
Es waren eine Menge Aufgaben zu lösen, um den Motor zum Laufen zu kriegen. ich habe die Riemenscheiben aus Alu montiert, sowie Aluhalter für die Lichtmaschine und Servopumpe, die im übrigen einer neuen verchromten gewichen ist! Die Heizungs/Lüftungseinheit ist montiert und die überzählige Öffnung in der Spritzwand mit einer Platte verschlossen worden.
Der Lüfter hat ein neues Lüfterrad und seine elektrischen Anschlüsse bekommen.
Nach Prüfen des vorhandenen Kühlers und der ernüchternden Feststellung , das dieser defekt ist, habe ich mich gegen eine Reparatur und für einen Neuen entschieden. Dieser versieht nun, unterstützt von zwei 14 Zoll Elektrolüftern, seinen Dienst. Anstelle von Gummikühlerschläuchen sind verchromte Edelstahlschläuche nun die Verbindungen vom Motor zum Kühler und zur Heizung. Der Kühler ist kleiner als der alte es war und daher war es notwendig die Holzklötze, die wir zum probieren genutzt hatten gegen eine höhenverstellbare Spezialanfertigung zu tauschen! Der anfangs zu Testzwecken genutzte Mazda-Kühlerausgleichsbehälter, wurde gegen einen aus Edelstahl getauscht. Diverse Fittings und Verbindungen mussten angepasst und installiert werden um alle Systeme auf den kommenden Start vorzubereiten und betriebssicher zu machen!
Anstelle des gebrauchten Auspuffs, den ich mit den Blazerteilen erstanden hatte, bauten wir einen neuen mit 2,5 Zoll Rohr, den günstigsten Töpfen, Universalhaltern und Achsbögen. Er hängt am Anschluss zum Krümmer ganz schön tief!
Unterdruckanschlüsse vom Getriebe und Bremse zum Vergaser, Benzinleitung, Ölleitungen. Im Verteiler fehlte noch die Zündspule mit den Kontakten und die Zündkabel. Alles wurde sauber verlegt und angeschlossen und, wenn möglich, gleich geprüft!
Dem Vergaser fehlte die Chokeklappe ,ein Luftfilter und der Gaszug.
Daniel entfernte den Verteiler und drehte mit einer Bohrmaschine und einem selbstgefertigten Adapter die Ölpumpe, um die eingefüllten 5 Liter Öl an alle wichtigen Stellen vorzufördern, damit nichts zu lange trocken läuft.
Nachdem der Verteiler wieder an seinem Platz war, nahmen wir ein paar Überbrückungskabel und schlossen die an die Batterie an.
Ein paar Spritzer Benzin in den Vergaser und dann den Schlüssel gedreht und ......-nichts, außer dem Anlasser, der sich unglaublich quält!
Nach einigen Versuchen fingen die Überbrückungskabel langsam an in Rauch aufzugehen .Wir überlegten hin und her und mit Hilfe von Startpilot waren auch nur Stichflammen aus dem Vergaser zu holen! Nachdem wir die Distanz vom Anlasser zum Zahnkranz überprüft und sämtliche Masse – und Stromkabel nochmal gecheckt hatten wollten wir eigendlich aufgeben, doch beim letzten Versuch kam er dann doch und aller Ärger war vergessen!
Ein Wahnsinnssound- einfach GEIL!!!!
Öldruck ist voll da und nichts klappert oder hört sich komisch an.
Die billigen Auspufftöpfe sind undicht und der Krümmeranschluss auf der rechten Seite auch, aber das ist nicht so schlimm.
Ein Froststopfen drückt etwas Wasser heraus und die Dichtung der Wasserpumpe leckt auch etwas, aber das sind nur Kleinigkeiten, die nach und nach ausgemerzt werden!
Diesen Motivationsschub habe ich gebraucht und nun geht es mit vollem Elan weiter!
Die Windschutzscheibe wird eingesetzt, allerdings kriegen wir die Käderleiste nicht rein, da muß ein Fachmann mit dem rechten Werkzeug ran!
Die Heckscheibe ist schneller eingebaut und das Schiebefenster ist eine praktische Einrichtung! Den Rahmen haben wir dann noch schwarz lackiert – sieht einfach besser aus!
Jetzt schnallen wir einen 5 Liter Benzinkanister auf den Tank und fahren zum erstenmal nach 14 Jahren wieder mit eigener Kraft!
Der Bremskraftverstärker bekommt ein neues Unterdruckventil und die Servolenkung einen Keilriemen und Anschlüsse und nun ist das System Antrieb vollständig!
Als nächstes kommen die Seitenscheiben dran - mit neuen Dichtungen rundum versehen!
Jetzt kann ich auch die Türverkleidungen säubern und neu anpassen. Die Armaturenbrettabdeckung wird „gehäutet“ und die Risse werden repariert, sodas bald ein neuer Bezug drauf kann!
Nach dem wir die Ladefläche wieder auf den Rahmen gesetzt und befestigt haben, wird der Tank wieder angeschlossen.
Nach kurzem Überlegen fangen wir an Konsolen anzufertigen, damit die Einzelsitze einen festen Platz bekommen und die Gurtrollen befestigt werden können. Bei dieser Gelegenheit haben wir unsere ersten Erfahrungen mit dem Schutzgasschweissen gesammelt, die wir sogleich angewand haben, um Rahmen für die Scheinwerfer anzufertigen. Der Einbau des „ Gesichtes“ war mit einigem Aufwand verbunden, hat sich aber gelohnt, denn jetzt schaut mein Truck sehr „freundlich“ in die Welt!
Nach Prüfen der Systeme und der Feststellung, das soweit alles funktioniert, ist es an der Zeit den ersten Test auf der Straße und beim TÜV anzugehen!
Der erste Weg sollte zu einem Freund führen , in dessen Werkstatt der Motor eingestellt werden soll, damit er danach auf dem Leistungsprüfstand zeigen kann , was in ihm steckt!
Ich besorge mir also eine 5 Tageszulassung und schraube Montagsmorgens die Kennzeichen VER-0444 an den Truck – es regnet in Strömen!
Ich hatte Freitags zuvor noch einen Termine beim Autoglasservice gemacht , um die Käderleiste der Frontscheibe einziehen zu lassen!
Also das gute Gewebeklebeband aus der Kiste und dann um die Dichtung geklebt , um das gröbste Wasser draußen zu halten!
Dann geht es los erstmal tanken. Bei 1,39 Euro pro Liter ist das kein Spaß und dann geht es auch noch extrem langsam, weil der Einfüllstutzen und der Zapfhahn irgendwie nicht so recht zusammenpassen!
Dann auf nach Verden zum Glasdienst und die Leute machen große Augen. Nach 20 Kilometern ist noch alles in Ordnung- PUH!!!
Nachdem die Scheibe ordnungsgemäß eingedichtet ist und die Halterung für den BilletInnenspiegel angeklebt , machen wir uns auf den Weg nach Bremen. Das Getriebe schaltet sauber und schön und der Motor zieht gut. Der Innenraum ist jetzt dicht – das läßt sich bei diesem Wetter gut testen!
In der Werkstatt angekommen , stellen wir fest , das die Hebebühne zu schmal ist und wir nur bei offenem Tor und mit dem Heck draußen arbeiten können , naja es geht ja auch um den Motor!
Um den oberen Todpunkt zu finden bedarf es etwas Einfallsreichtum , aber da sind wir bei Thomas gut aufgehoben!
Leider kostet das eine Ventildeckeldichtung und viel Zeit. Den angestrebten Termin auf dem Leistungsprüfstand kann ich nicht einhalten , also verschiebe ich ihn.
Einen neuen Satz Ventildeckeldichtungen , diesmal in Gummi und nicht aus Kork, kriege ich bei Olli von „Coole Parts“ und nachdem die eingebaut sind und der Motor sauber läuft, geht es ab nach Delmenhorst- es regnet immernoch in Strömen!
Dort angekommen ist mir etwas mulmig im Magen, aber egal!
Nach Entrichtung der Gebühr von 29 Euro, geht es auf die Rolle.
Passt gerade so drauf und nur durch ein paar kleine Unterlegkeile gesichert, gibt der Mann vom ADAC Gas! WOWWW, was für ein Sound!!!
Er beschleunigt ein paar mal und läßt ihn auslaufen und dann läßt er die drei Gänge hochschalten und gibt Vollgas bis Anschlag!
Ein Ohrenschmaus und beim Gaswegnehmen bollert er schön!
Das Ergebnis ist super: 243 PS / 178,7 KW bei einer Geschwindigkeit von 218 Km/h! Beindruckend – und das Grinsen in unseren Gesichtern geht erst weg , als wir feststellen , das Öl ausgetreten ist!
Wir dürfen auf eine Hebebühne , um das Problem zu suchen und stellen fest , das das Öl am hinteren Kurbelwellensimmering austritt – so ein Mist! Zu allem Überfluss leckt der Stoßdämpfer vorne rechts auch noch Öl!
Der Heimweg wird mit etwas gedämpften Enthusiasmus hinter uns gebracht, aber dennoch sind wir begeistert, auch wenn es immernoch regnet!
Es ist August 2008 und es ist Zeit für den TÜV und die „Erstzulassung“!
Nach vielen ernüchternden Anfragen beim TÜV und der Dekra,die es für fast unmöglich halten so ein modifiziertes und exotisches Fahrzeug zu prüfen und den Segen zu geben, gibt es nur eine Lösung – Ingo Sillus !
Der Kontakt war immer irgendwie da und hatte auch keinen Beigeschmack, wie bei Ritschi!
Nach einem klärenden Telefonat, in dem er mir versicherte, das das schon irgendwie klappt, machten Daniel, Mario ( der Sohn meiner Lebensgefährtin) und ich uns auf den Weg nach Neu Gülze in Mecklenburg-Vorpommern!
Das war die erste größere Strecke, die wir ohne Probleme und mit einem Tankstopp meisterten!
Dort angekommen, empfing uns ein, wie gewohnt, verwegen ausschauender Ingo Sillus mit einer zahmen Krähe (!) auf der Schulter – irgenwie schräg!
Nach einem Rundgang und einem Kaffee, der mal was anderes war, ließen wir den Truck bei Ihm zurück und fuhren mit einem mulmigen Gefühl in der Magengegend wieder nach Hause!
In der folgenden Woche kam dann der Prüfer vom TÜV in die Werkstatt und nahm den Truck problemlos ab!
Der Motortausch wurde eingetragen, die Bereifung und die Fahrzeughöhe! der Tacho musste noch angeglichen werden, was sich durch den Tausch eines Zahnrades im Tachoantrieb erledigen ließ und das wars!
Ach ja und um die Tatsache zu umgehen, das das Fahrzeug 15 Jahre abgemeldet war und die daraus resultierenden Probleme, wurde die letzte Hauptuntersuchung einfach auf August 2006 datiert!
Es gibt auch flexible Prüfer!
Danke!
Ingo schickte mir die Papiere zu und ich konnte bei der hiesigen Zulassungsstelle die Zulassung erledigen!
Tja – die Sache mit den Kennzeichen......
Über die Jahre hatte es immer wieder Sorgen und Probleme bei den Amifahrern in Deutschland damit gegeben!
Mein Herzklopfen war dementsprechend stark, als ich dann bei dem Sachbearbeiter am Tisch saß!
Wir suchten zusammen eine adäquate Buchstaben/Zahlen Kombination heraus, die die Schilder so klein wie möglich halten konnte!
VER-VB 7 – ok das war sehr gut!
Leider ist das vordere Schild nicht „klein“ zu kriegen, aber wenigstens hinten hat es Amiformat!
Mit den Kennzeichen bewaffnet holten wir das Baby dann wieder bei Ingo ab und feierten dort eine fette Party, die er jählich organisiert!
Das Fahren macht riesigen Spaß!
Auf dem Weg zurück stellten wir dann fest, das er immernoch irgendwo Öl verliert und es in kleinen Tröpfchen auf den folgenden Fahrzeugen verteilt wird!
Es ist eben immernoch der hintere KurbelwellenSimmering undicht!
Mit dem guten Vorsatz, diesen Mangel bald zu beheben fahre ich weiter!
Zu den Treffen in Hamburg und Hannover und dem Bremer Umland
und zum Transport von Handwerkszeug und Material ist er immer zuverlässig zur Stelle.
Er springt zuverlässig an und nur wenn er warm ist muß mann etwas orgeln, um genug kühlen Sprit in den Vergaser zu kriegen!
Der Sound wird immer besser und macht absolut süchtig!
Der erste Tüv nach zwei Jahren bahnte sich an, also was tun?
Wieder die 250 Km zu Ingo fahren, oder es hier versuchen?
In meiner Umgebung gibt es zwei Werkstätten, in denen sich der TÜV Prüfer mehrmals in der Woche aufhält und da werde ich mal fragen!
Gedacht, getan – der Prüfer sit etwa in meinem Alter und staunt nicht schlecht! Er bewundert den Wagen ersteinmal von außen und schickt mich dann auf den Bremsenprüfstand!
Ich bremse zaghaft und drücke dann durch bis er steht, dann die Feststellbremse und alles gut, fast gleich und sauber!
Dann soll ich auf die Grube, um die Technik von unten zu inspizieren.
Ich fahre in die Werkstatt und da geht es nicht weiter, denn die Umrandung der Grube ist zu hoch und ich kann nicht weiter!
Der Prüfer winkt ab und sagt mir, das wir hier am Ende sind!
Mein Gesicht entglitt mir spürbar und ich war sehr enttäuscht!
Hatte ich doch am vorhergehenden Wochenende den Truck von unten gewienert und geputzt!
Er sagte zu mir, das wir es ja übermorgen in der anderen Werkstatt nochmals probieren könnten!
Unverrichteter Dinge fuhr ich also direkt zu der Werkstatt, um die Gegebenheiten dort zu prüfen!
Hier gab es eine 4 Säulen Bühne, die direkt hinter dem Bremsenprüfstand war – sollte klappen!
Also traf ich 2 Tage später morgens um 9 wieder dort ein!
Zur Abgasuntersuchung führ ich hinter die Werkstatt und dort wurde diese dann vorgenommen!
„Gute Werte“ , lobte er, „klingt ja auch echt kernig“
Ich war erleichtert.
So nun müssen wir nochmal in den Bremsenpprüfstand!
Bremsen ging gut, aber beim Versuch aus dem Prüfstand zu fahren, federt der Truck ein und vekeilt sich mit dem rechten unteren Tragarm unter dem Bodenblech des Prüfstandes! KATASTROPHE!
„Das ist aber auch immer ein Ärger mit den tiefergelegten Autos“ schimpft der Prüfer und schüttelt den Kopf!
Mir ist übel und ich bin aufgeregt und besorgt, klappt es jetzt wieder nicht?!
Nach einigem experimentieren und mit Hilfe einer dicken Brechstange befreien wir den Truck aus dem Prüfstand und ich fahre vorsichtig auf die etwas zu schmale Bühne!
Skeptisch untersucht der Prüfer die Unterseite, die Aufhängungen und jedes Teil, das sich bewegt!
„Saubere Arbeit auch hier!“ sagt er – „ist die Tieferlegung eingetragen?“
„Bei der Abnahme ist die neue Fahrzeughöhe eingetragen worden“ sage ich, „denn für die amerikanischen Teile gibt es ja keine Prüfpapiere!“
So ein Mist, denke ich, hoffentlich war das jetzt nicht der Todesstoss!
„ So, na dann muss das wohl so sein“ Sagt er, „ sieht ja alles gut aus, dann fahren Sie mal raus!“
Ich bin nicht sicher, ob das gut oder schlecht ist und mit gemischten Gefühlen taste ich mich von der Bühne, die man nach vorne direkt durch ein Tor aus der Halle verlassen kann!
Ich warte draussen und dann kommt er mit den Papieren und einem Plakettenkratzer aus seiner Ecke und klebt die frische Plakette an das hintere Kennzeichen! Vorne entfernt er die AU Plakette und klebt eine weiße Plakette über die Blanke Stelle!
„Gute Fahrt“ wünscht er mir und ich bin platt!
Unten habt Ihr zur Belohnung für das viele Lesen einige Videos vom großen Roten!
Erst der Prüfstandslauf, dann ein kleiner Rundgang und dann ein kleiner Burnout!
Have Fun!
Volker
Das Exemplar mit dem ich mich seit 1993 auseinandersetze ist 1981
als Sierra Grande mit 5.7 l Oldsmobile Dieselmotor vom Band gelaufen.
Hier wird sich immer was tun, also schaut regelmäßig wieder rein!
EINE GESCHICHTE AUS DEM LEBEN
Dies ist die Story von meinem Chevy Pickup und mir!
1993 hatte ein „warmer Regen“ es mir möglich gemacht eine der unvernünftigsten und emotionalsten Entscheidungen meines Lebens zu treffen !
Ich hielt ursprünglich Ausschau nach einem Ford F100 aus den 50er Jahren, allerdings war das angebotene Fahrzeug nur ein Haufen mit Draht zusammengebundener Teile zu einem inakzeptablen Preis! Die anderen Fahrzeuge bei dem Händler sahen da schon wesentlich besser aus und waren auch nur unwesentlich teurer!
Dieser schwarze, martialische Pickup mit den Ballonreifen und den verchromten Rohrstoßstangen ließ mich nicht mehr los!
Ein Dieselmotor schien vernünftig zu sein und so ließ es sich nicht umgehen ihn zu kaufen !
Angefangen hat die Geschichte schon auf dem Heimweg vom ort der ersten Begegnung! Nachdem die Überführungskennzeichen montiert und alle Formalitäten erledigt waren , ging es erstmal zur nächsten Tankstelle. als schließlich ca. 160 Liter diesel den Besitzer gewechselt hatten nahmen wir den Weg in Angriff. das Ungtüm qualmte wie ein Kohlenschlot und die Beschleunigung war schneckenmäßig! Ich hielt das für “Lkw-typisch“ und ließ mich nicht weiter beeindrucken!
Zuhause angekommen wurde erstmal das “Revier“ unter die 33er reifen genommen. die Qualmerei und der hohe Ölverlust mit dem Öl-und Dieselgestank war bald größer als die Euphorie! dazu kam der niederschmetternde Kommentar eines Ortsansässigen Experten der , unter grinsen , feststellte das man mir dort einen ziemlich großen Mist für einen ziemlich überhöhten Preis verkauft habe!
Dieser Mensch sollte Recht behalten , er hat eben die entsprechende Erfahrung und wird so zu einem wichtigen Teil der Geschichte!
Einige Tage nach dieser Erkenntnis kam es dann zum Motorschaden und einer abenteuerlichen Abschleppaktion mit einem 50 PS Dieselgolf.
Jetzt war der Zeitpunkt gekommen etwas zu unternehmen , also einen Brief aufgesetzt und dem händler mitgeteilt wie die dinge liegen. nach einigem hin und her kam es zu einer einigung und ich
bekam einen 6,2 Liter Dieselmotor mit der Kennzeichnung „J“, das bedeutet er stammt aus einem Armee-Hummer mit mehr Leistung als die Zivilversion! Den Umbau übernahm eine andere Werkstatt , ISB-Autosales in Goldbeck bei Stade , zum Festpreis!
Nachdem einige Schwierigkeiten überwunden und etwa 3 Monate vergangen waren , holte ich meinen Truck ab und staunte nicht schlecht , den er lief toll , strotzte vor Kraft , qualmte nicht und roch auch nicht wie eine Schwerölraffinerie! Das war eine ganz andere Welt und trotz des mittlerweile astronomisch gestiegenen Preises , war ich begeistert. Allein der martialische Klang den er produziert wenn er läuft und die Reifenmordende Kraft beim Tritt aufs Gas- WOW!!
Die bullige Optik tut ihr Übriges dazu!
Die Freude währte allerdings nicht allzulang , denn diverse kleinere Defekte , gefolgt von einem Getriebeschaden vermiesten mir immerwieder den Spaß und so entstand die Idee vom Zerlegen der Karosserie und vom Aufarbeiten des ganzen Elends!
Der Lack war auch nicht das Gelbe vom Ei , denn über einen thermoplastischen Lack in weiß hatte man , unter mangelnder Vorarbeit, schwarze Farbe aufgetragen und die löste sich schon nach einem Taubenschiss ab. Also runter damit und neu lackiert , den ganzen wagen!
Das Abschleifen mit der Hand kam jedoch nicht in Frage , so suchte ich eine andere Möglichkeit. Sandstrahlen war die Lösung. Nachdem eine Firma gefunden war , wurden die Teile dorthin transportiert. Unter der Hand zum halben Preis-cool!
Tja , hätte ich bloß den doppelten Preis bezahlt , denn das hätte wohl einige tausend(!) Märker gespart! Die Bleche waren derart wellig und zerschossen vom Strahlen , das Türen und Motorhaube nicht mehr zu retten und der Rest nur unter massivem Arbeitsaufwand in der Lackiererei wieder in Form zu bringen waren! Ein Desaster!
Ich bin nur froh das der Besitzer der Lackiererei ein guter Freund von mir ist und sich deshalb die finanziellen Aufwendungen in Grenzen halten , allerdings zu Lasten des Zeitplans. Einige Tage habe ich auch selber dort zugebracht und geschliffen , gespachtelt sowie lackiert! So lernt man aber auch eine Menge dazu!!
Inzwischen habe ich auch mit Ritschi , dem Inhaber von Ritschies US-Cars , Freundschaft geschlossen und ihm von meinem Vorhaben berichtet. von ihm werde ich zukünftig mit Teilen , Tipps und aktiver Hilfe versorgt!
So langsam festigt sich auch der Entschluss den Truck tieferzulegen und eine sogenannte Sporttruck-optik anzustreben. Das bedeutet weg vom Geländewagen-image zum smoothen Streetrod! Die Inspiration dazu bekam ich und bekomme ich nach wie vor aus der amerikanischen Sporttruck Zeitschrift und auch anderen Scenemagazinen.
Um die tieferlegung von 4 Zoll vorne und von 6 Zoll hinten zu erreichen besorgten freunde mir ein Kit von Bell-Tech , das aus Achsspindeln , Federn und einem Axleflipkit besteht , sie brachten auch gleich einen kompletten Satz Tür- und Fensterdichtungen mit , weil ich mir vorgenommen hatte keine halben Sachen zu machen.
Zwischenzeitlich hatte ich auch zwei Türen und eine Motorhaube aufgetrieben und diese zum Lackierer verfrachtet.
Das rolling-chassis war derzeit zu Ritschi gebracht worden. dort zerlegte ich unter fachmännischer Hilfe die Vorderachse , lackierte die Einzelteile und ersetzte sämtliche Lager und Buchsen Durch Polyurethanteile aus dem Hause Energysuspension .Vor dem Zusammensetzen der achse mit den neuen Teilen von Bell-Tech , wurde noch die vordere Hälfte des Leiterrahmens abgeschliffen und lackiert. Nach der montage stellte ich mit Entsetzen fest das die Alufelgen von Boyds , die ich kurze Zeit bevor erstanden hatte , nicht mehr passten. Da die neuen Achsspindeln nicht mehr mittig sitzen passt die Felge nicht mehr über den unteren Tragarm- so’n Mist!
Geholfen haben wir uns erstmal mit umgedreht montierten stahlfelgen einer Caprice , damit der Rahmen wenigstens beweglich war! wir schafften ihn wieder in unsere Halle und dort ging fast ein Jahr ins Land bis die hintere Hälfte an der Reihe war.
Als es dann soweit war , demontierten wir die Hinterachse und zerlegten die Blattfederpackete. Alle Teile wurden abgeschliffen (von Hand!) und lackiert und dann mit neuen Polybuchsen und den Bell-Tech-Teilen wieder zusammengeschraubt. Die beiden Tanks wurden ebenfalls mitsamt ihrer Halter und Aufnahmen demontiert , abgeschliffen , lackiert und wieder angebaut.
Sämtliche Sprit- und Bremsleitungen wurden überarbeitet und reinstalliert , oder durch Neuteile ersetzt.
Die Tieferlegung war in diesem Stadium schon beeindruckend und damit auch der anstoß zu folgendem Entschluss: der schwere Dieselmotor muß raus und ein leichterer Benziner , der auch optisch und leistungsmäßig mehr zum Sporttruck passt , muß rein!
Alsbald ergab sich die passende Gelegenheit zu einem Tauschgeschäft. Ein Bekannter hat einen Opel Diplomat , auf den die Boyds-Felgen gut passen und Ritschi hatte einen Goodwrench 350er Motor mit wenig Kilometern , also wurde hin und hergetauscht bis es passte! Es war nur ein Block mit Köpfen , aber durch die Ergänzung mit neuen Anbauteilen und einigen Chromgoodies , einer Edelbrockspinne und einem grundüberholten , neu kalibrierten Quadrajet Fourbarrel-Vergaser , verspricht er eine solide Basis mit genügend Dampf zu werden! Zusammen mit dem TH 350 Automatikgetriebe , das ja noch zu Dieselzeiten erneuert wurde und seitdem nur ca. 1000 Kilometer gelaufen hatte , wurde das Aggregat in Wagenfarbe lackiert. Die neuen aluminiumbeschichteten Fächerkrümmer steuern auch ihren teil zur cleanen Motorraumoptik bei!
Die Motordaten in Kürze:
-350 cui (5,7l) Goodwrenchblock mit 4-Bolt Kurbelwellenlager
-Standardzylinderköpfe
-Edelbrock-Performer-Ansaugspinne aus Aluminium
-Crane Nockenwelle auf Drehmomentsteigerung ausgelegt
-Apra Wasserpumpe
-Recon Anlasser
-Recon Lichtmaschine
-Quadrajet Spreadbore Vierfachvergaser, vacuumgesteuert
-Dynomax Fächerkrümmer mit Jet-hot Aluminiumbeschichtung
Diese Zusammenstellung sollte eigentlich ein zuverlässiger und kraftvoller Wegbegleiter sein , der aber auch nicht allzu durstig sein dürfte - immer vorausgesetzt der gasfuß ist nicht in Beton gegossen!
Um die Kraft auf die Straße zu bekommen , mußte ich Felgen und Reifen haben und nach längerer Suche endschied ich mich für American Eagle Felgen der Größe 10 x 15 und einer Einpresstiefe von -45 mm. BFGoodrich-Reifen in 295/50/15 hinten und 265/50/15 vorne sollen für gute Bodenhaftung sorgen!
Das sieht schon echt FETT aus , diese Rad/Reifenkombination auf dem Chassis ohne Aufbau!!
Dieser Motivationsschub trieb mich zum Lackierer um zu sehen was die Karosserieteile so machen. leider war nichts passiert und so nutzte ich die Zeit um selber Hand anzulegen.
Also eins ist mal klar: für solche Arbeiten braucht man Feingefühl , Ausdauer , Kraft , stahlharte Nerven und eine Engelsgeduld! Zugegeben hatte ich einige Schwierigkeiten all diese Eigenschaften zusammenzuhalten , denn immer wenn ich dachte die Oberfläche wäre annähernd perfekt ,prüfte mein Freund , trug eine weitere Schicht Spachtel auf und ich hatte eine weitere Stunde zu tun diesen wieder herunterzuschleifen!
Als ich der Verzweiflung nah war , hatte er ein einsehen und die nächsten Schritte wurden in angriff genommen , bis die Kabine endlich in spanisch rot lackiert war.
Der Transport dieses sperrigen Teils war mit Hilfe einiger Hallenkameraden recht bald erledigt und das aufsetzen auf dem Chassis war kein Problem , nachdem die neuen polylager zusammengesteckt waren.
Zeit die Sitzbank an ihren Platz zu stellen und eine Runde zu “cruisen“!!
Es sind zwar noch alle Schrauben und Befestigungsmittel vorhanden , nur sind die teilweise in schlechtem Zustand und außerdem habe ich sie nicht beschriftet , was es schwierig macht herauszufinden welche wohingehört. also nehme ich, in einem Anflug von Arbeitseifer, eine Drahtbürste und reinige jede Schraube einzeln und trage die gesammelten Werke zu Ritschi , um mit seiner Hilfe zu sortieren und herauszufinden was wohin gehört.
Es wäre schon einfacher wenn es metrisch wäre!
In einer meiner amerikanischen Zeitschriften entdeckte ich jedoch eine Anzeige von Doc`s House of Bolts mit Sitz in Ormond Beach , Florida , deren Angebot fertig konfektionierte Edelstahlschraubensätze für viele Fahrzeuge , umfaßt. Ich verfasste eine Faxanfrage und bekam bald eine positive Antwort. Es gab einen Satz ,der sämtlich Schrauben umfaßt , die zur Montage der Karrosserie und des Innenraums gebraucht werden. Der Preis beträgt 109,95 $ + 94 $ fracht und Verpackung. Umgerechnet sind das 456,65 DM und das ist doch sehr akzeptabel , also überweise ich das Geld und warte gespannt auf den netten Mann von UPS. Als dieser allerdings nach etwa 14 Tagen auf der Matte steht , traue ich meinen Ohren nicht , denn er verlangt weitere 278,67 DM an Zoll und Einfuhrgebühren von mir! Naja er kriegt sein Geld und ich packe , noch etwas verärgert , das Päckchen aus. Zu meinem Erstaunen finde ich sehr ordentlich verpackte und beschriftete Schrauben vor und der Ärger über den doch recht hohen Preis ist erstmal vergessen!
Das ist was für die Ewigkeit! nachdem die Karosserieteile des Vorderwagens auch endlich in spanischroten lack gehüllt sind , bringe ich sie zu Ritschi , wo kurz vorher das Chassis eingetroffen ist.
Der Transport auf Ritschies Trailer ist nur mit den , schon erwähnten , Capricefelgen möglich , denn die Alus mit den Breitpellen passen einfach nicht drauf.
Doch bevor die restliche Karosserie zusammengeschraubt wird , ist erstmal der Motor mit dem Getriebe in den Rahmen versenkt worden. Die Kotflügel , das Frontblech und die Motorhaube lassen , nachdem sie an die Kabine und auf den Polybuchsen befestigt sind , schon die form und die bullige Optik erkennen. Zusammen mit den breiten Rädern sieht das jetzt schon supergut aus!
Es versteht sich fast von selbst das sämtliche Hohlräume mit Konservierung versiegelt wurden!
Der Motorraum soll sauber und aufgeräumt aussehen , also verstecken wir die gesammte Elektrik in den Kotflügeln und halten sämtliche Schläuche und Leitungen möglichst unsichtbar. Der Bremskraftverstärker ist in Wagenfarbe lackiert und so kommt der Motor richtig schön zur Geltung!
Geplant ist derzeit die Kotflügel und Motorhaube von innen mit Edelstahlblechen zu verkleiden , damit es richtig glänzt!
Die Innenausstattung der Fahrgastzelle soll hingegen in grauem Leder ausgekleidet werden. Dazu muß jedoch noch eine geeignete Sitzgelegenheit gefunden werden , denn die Orginalsitzbank wurde leider von einer Rattenfamilie als Zuhause auserkoren und ist seither unbrauchbar. Leider haben die grauen Mitbewohner unserer Halle sich an fast jedem Kunststoffteil zuschaffen gemacht , das nicht sicher verstaut war und die Feuchtigkeit tat den Teilen auch nicht gerade gut! Da zwischen den einzelnen Fortschritten oft mehrere Monate lagen , kam es zu diesen unerfreulichen Ereignissen , die schließlich in der Kündigung der Halle gipfelten!
Die Tiere haben die Türverkleidungen angefressen , sich unter Teilen eingenistet und die Nester mit Lappen , Papier und Plastik ausgekleidet und alles mit Exkrementen und äußerst unangenehmen Gerüchen verseucht , die sich nur unter massivem Einsatz von aggressiven Chemikalien beseitigen lassen! das Cockpit hat es übel erwischt: es fehlen Zeiger von Tacho , Tankuhr und Voltmeter und zu allem Überfluß habe ich beim Reinigen auch noch die Ziffern von den Anzeigen gewischt!
So muß auch das nochmal gründlich überdacht oder überarbeitet werden. Eine digitale Amatureneinheit von Dakota Digital oder Cyberdine wäre schon eine tolle Sache , oder sportlich angehauchte Instrumente aus dem Sortiment von Autometer , aber die Kosten sprechen vorerst nur für ein gebrauchtes teil aus einem Schlachtfahrzeug , das glücklicherweise bei Ritschi steht. Aus diesem Wagen stammt auch die mechanische Heizungsanlage , die ich gegen die unterdruckgesteuerte Klimaanlage austausche. Damit möchte ich erreichen , das möglichst alles einfach und unkompliziert ist und anfällige Technik auf ein Minimum reduziert wird. So entfallen auch elektrische Fensterheber und Zentralverriegelung (vorerst)!
Die Elektrik wird auch komplett überarbeitet bzw. erneuert , denn der Zustand war ziemlich desolat und aufgrund der Änderungen und Umbauten muß sowieso einiges in diesem Bereich getan werden! Im Zuge dieser Umbauten wird eine Optima- oder Blei-gel-Batterie ihren Platz finden , wahrscheinlich unterhalb der Ladefläche , damit der Motorraum clean bleibt.
Clean ist übrigens auch die vordere Stoßstange , an der die Haltebolzen verschweißt und der Chrom entfernt wurde , um geglättet und in Wagenfarbe lackiert zu werden. Die Gestaltung der Frontansicht ist noch nicht ganz ausgereift , da es verschiedene attraktive Lösungen für Grill und Scheinwerfer gibt.
Am Heck sind auch noch gestalterische Freiheiten gegeben. Eine Stoßstange möchte ich dort nicht montieren , sondern ein sog. Rollpan , in das eine Vertiefung für das Kennzeichen eingearbeitet ist. Ein entsprechendes Blech muß jedoch auf Maß gefertigt werden , da ich keine Kunststoffteile verbauen möchte!
Unterhalb des Rollpans werden ein oder zwei Auspuffendrohre weniger zu sehen , als viel mehr zu hören sein. Ein dezentes Brabbeln , das beim Tritt aufs Gaspedal die Ohren des Kenners verwöhnt , ohne nervig zu werden! Diesen Effekt erreicht man mit Edelstahlrohr und einem guten Schalldämpfer. Das spielt sich unter der Ladefläche ab. Diese hat natürlich auch gleich eine Behandlung bekommen. Die sog. Stakepockets , das sind eckige Löcher auf den Seiten der Ladefläche , wurden zugeschweißt , wie auch alle anderen überflüssigen Löcher an der gesammten Karosserie. Derzeit befindet sich das sperrige Teil noch beim Lackierer , um geglättet und mit Lack überzogen zu werden. Bei der Größe der Fläche ist es wichtig gut vorzuarbeiten , damit man ein gutes Ergebnis erzielt!
Ich wünsche mir für das Ladebett eine feste Abdeckung aus Fiberglas mit Gasdruckfedern , die allerdings wiedereinmal eine außergewöhnliche Belastung für das Budget darstellt , etwa 1100 Euro!
Tja , die Kosten-ein lästiges Thema , aber leider unumgänglich!
Bis zum jetzigen Zeitpunkt sind es wohl ca. 50.000 DM (25.000 Euro) und ein Ende ist nicht in Sicht , denn es gibt immerwieder neue Verbesserungen und Modifikationen die nach Geld schreien!
Mir schwebt zum Beispiel ein Airride-Fahrwerk vor , welches sich mittels Kompressor und Lufttank , per Knopfdruck heben und absenken läßt. Desweiteren denke ich an Billetfelgen in 17 Zoll , ein digitales Cockpit und diverse weitere Verfeinerungen! Wenn ich dann wieder auf dem Teppich bin , muß ich leider feststellen , das diese Dinge momentan kaum realisierbar sind.
Hey-träumen darf ich ja wohl , oder!?
Mittlerweile ist ein Elektrikkit von Ron Francis Wiring eingetroffen, das die komplette alte Elektrik ersetzt und das ich auch selber einbauen kann,weil eine sehr gute Beschreibung und Struktur des Kits das einfach machen!
Naja , etwas Grundwissen muß man schon haben, aber das ist ja zum Glück vorhanden!
Es sind seit dem Beginn dieses Abenteuers nun schon über 10 Jahre vergangen und die Spritpreise sind momentan bei etwa 1 Euro 30, das sind etwa 100 % mehr als zu Beginn der Geschichte! Eine Möglichkeit günstiger zu fahren bieten Autogasanlagen. Die Anschaffung und der Einbau würden mit etwa 1500 Euro zu Buche schlagen und der Gaspreis liegt zur Zeit bei etwa 60 Cent!
Da der Truck Doppeltanks hat, könnt man einen gegen den Gastank tauschen.
All das macht natürlich nur Sinn wenn der Motor erst mal laufen würde. Den versprochene Vergaser von Ritschi habe ich immernoch nicht bekommen und zu allem Überfluss hat er auch noch einige Teile versaubeutelt! Das und einige andere blöden Aktionen haben dazu geführt das ich den Kontakt beendet habe. Macht keinen Sinn die ohnehinn strapazierten Nerven mit zusätzlichem Ärger über ignorante Menschen zu belasten!
Rein menschlich ist in der ganzen Zeit sowieso vieles auf der Strecke geblieben , aber das ist eine ganz andere Geschichte,die hier zu weit führen würde!
Schluss mit dem Gejammer!!!
Das Internet hat mir sehr viele neue Möglichkeiten und Kontakte beschert! Außerdem werden die Trucks aus dieser Baureihe langsam zu Klassikern und die Teileversorgung mit Orginal- sowie Tuning- und Zubehörteilen ist sehr gut!
Ja und dieses Jahr (2006) fängt auch gleich sehr vielversprechend an!
Im AMI-Forum versucht jemand namens „Citymudder“ seinen 89er
Blazer zu verkaufen , um ein anderes Projekt zu vervollständigen.
Nachdem sich keiner bereiterklärt das gute Stück zu erwerben, beschließt er ihn zu zerlegen und in Teilen zu verkaufen. Das ist die Gelegenheit für mich einiges an Teilen zu bekommen , die mir fehlen und die der angestrebten Optik zutragen!
Also einige Male hin und hergemailt und schon ist ein Treffen vereinbart und preise für diverses ausgehandelt! Der 89 er Blazer ist ein Zwischenmodell der alten und der neuen Karosserieformen , alter Body mit neuerer Technik !
Also habe ich mir den Grill mitsamt Scheinwerfern und Frontblech (300 Euro)
,einen Delco Bremskraftverstärker (100 Euro),einen Carter 625 Vergaser (50 Euro) , eine höhenverstellbare Lenksäule mit Scheibenwischerbedienung am Blinkerhebel (150 Euro),den Wischermotor (50 Euro), 2 Seitenscheiben und Dreiecksfenster (80 Euro), einen großen Teil des Kabelbaums , das Cockpit (80 Euro), eine Servopumpe , 2Auspufftöpfe mit Edelstahlendrohren (50 Euro)und diverses Kleinmaterial (20 Euro) gesichert !
Das war zwar eine Menge Geld , aber die Teile sind in gutem Zustand und eigentlich mehr wert. Dazu habe ich zwei sehr nette und fähige Schrauber kennengelernt und meine Motivation ist voll da! Jetzt werde ich die Teile erstmal überarbeiten, reinigen , lackieren und dann anpassen. Die Elektrik ist dann auch endlich dran , damit in diesem Jahr mal der Motor läuft und die ersten eigenständigen Bewegungen stattfinden können!
Ich bin guten Mutes und mein bester Freund Daniel unterstützt mich mit Rat , Tat und Ideen!
Na , wenn der nicht wäre! Die Elektrik geht gut voran und damit finden auch die neue Lenksäule und der Bremskraftverstärker ihren zukünftigen Arbeitsplatz. Sicher muß das ein oder andere Teil noch mal wieder raus , aber wenns erstmal läuft und die Motivation da ist , dann ist das meist nicht so schlimm!
Der Wischermotor funktioniert schon mal , mit einstellbarem Intervall und elektrischer Waschpumpe!
Ein unbeschreiblich gutes Gefühl , wenn endlich nach 11 Jahren etwas aus eigener Kraft funktioniert und das mit all den Modifikationen!
Die Elektrik muß in einigen Punkten angepaßt werden und mit den alten Steckern versehen werden! An der Lenksäule sind alle Stecker neu und der Sicherungskasten wird , auf einer Aluplatte montiert, im Fahrerfußraum seinen Platz finden.
An der Lenksäule muß noch eine Feder getauscht werden , die dafür sorgt das der Automatikwählhebel stramm sitzt und das könnte heißen , das sie nocheinmal raus muß , aber mal sehen.....!
Die Kabel werden in schwarzem Schutzschlauch verlegt und so gut wie möglich versteckt. Die Scheinwerfer werden über Relais direkt von der Batterie versorgt , nicht wie vorgesehen über den Lichtschalter! An den Rücklichtern werden die Blinker in die Rückfahrlichtgehäuse einziehen und ein extra Rückfahrscheinwerfer wird dazukommen.
Wo wir schon mal hinten sind: Es wird nun doch eine Stoßstange als Abschluss werden , die ebenso wie vorne bearbeitet und lackiert werden wird!
Das Cockpit hat jetzt auch seine komplette Verkabelung und macht was es soll! Es wurde komplett zerlegt und die Einzelteile gereinigt , obendrein ist der Tacho auf 0 Meilen gestellt , ist ja ein neuer Anfang wenn er dann mal fährt!
Cool wenn die ersten Lampen angehen und die Anzeigen sich bemerkbar machen!
Die Servopumpe habe ich gereinigt , angeschliffen und mit Hamerite gestrichen , sieht gar nicht so schlecht aus ! Hoffentlich ist sie dicht und in Ordnung!?
Die Seitenmarkierungsleuchten sind wieder an ihrem Platz und werden nun als Seitenblinker ihren Dienst tun.
Mittlerweile habe ich ein Paar Einzelsitze komplett mit Anschnallgurten ersteigert , für 10,50! Sie entstammen einer Peugoet Limousine und sind mit grauem Veloursstoff bezogen.
Sitzschienen sind auch dran , sodas wir nur noch eine passende
Auflage schaffen müssen.
Zwischen den Sitzen wird eine Konsole entstehen , die Stauraum , Armauflagen und die Musikanlage beinhalten wird!
Für die Arbeiten an der restlichen Elektrik , den Tanks , dem Auspuff ect. haben wir die Ladfläche abbgenommen und auf ein rollbares Gestell gelegt.
Der Tank auf der Fahrerseite hat seinen Platz geräumt und an seiner Stelle wird irgendwann ein Flüssiggastank einziehen.
Das Verteilerventil haben wir auch ausgebaut und somit wieder einige mögliche Fehlerquellen eleminiert!
Der Tank auf der Beifahrerseite ist angeschlossen und die funktion der Tankanzeige ist gegeben.
Durch Zufall stellte ich fest Das die Schrauben der Polybuchsen von den Kabinenauflagen nur lose in ihren gewinden steckten und das der lackierte Rahmen von unten nur sehr wenig oder teilweise gar keinen Lack abgekriegt hatte!
Auch das war recht schnell nachgebessert und so ging es an die Hinterachse. Dort habe ich , nachdem die U-Bolzen gelöst waren , die Blattfedern zerlegt und jeweils die unteren zwei Blätter entfernt. Dies soll dazu dienen die Steifigkeit aus dem Federpaket zu nehmen , um einen besseren Fahrkomfort zu erlangen. (hoffentlich bringts was)
Als nächstes haben wir den Kabelbaum nach hinten komplettiert. Er ist mit Edelstahlschellen im Rahmen verlegt und verfügt über zwei Steckverbindungen , die ihre Gegenstücke am Kabelstrang der Ladefläche haben. Die Rückleuchtengehäuse sind gereinigt und lackiert und mit den Fassungen in ihre Ecken gewandert. Die Leuchtengläser und die Dichtungen werden noch durch Neue Exemplare ersetzt werden.
Im Motorraum ist mittlerweile der Anlasser angeschlossen und hat auch schon den Motor einige Male durchgedreht!
Was für ein Hochgefühl , ich bin sehr stolz , das alles so gut funktioniert hätte ich nicht gedacht! Bald wird er wohl das erste Mal laufen!!!(07.06)
Jetzt haben wir schon Oktober 2007 und es hat sich jede Menge getan!
Es waren eine Menge Aufgaben zu lösen, um den Motor zum Laufen zu kriegen. ich habe die Riemenscheiben aus Alu montiert, sowie Aluhalter für die Lichtmaschine und Servopumpe, die im übrigen einer neuen verchromten gewichen ist! Die Heizungs/Lüftungseinheit ist montiert und die überzählige Öffnung in der Spritzwand mit einer Platte verschlossen worden.
Der Lüfter hat ein neues Lüfterrad und seine elektrischen Anschlüsse bekommen.
Nach Prüfen des vorhandenen Kühlers und der ernüchternden Feststellung , das dieser defekt ist, habe ich mich gegen eine Reparatur und für einen Neuen entschieden. Dieser versieht nun, unterstützt von zwei 14 Zoll Elektrolüftern, seinen Dienst. Anstelle von Gummikühlerschläuchen sind verchromte Edelstahlschläuche nun die Verbindungen vom Motor zum Kühler und zur Heizung. Der Kühler ist kleiner als der alte es war und daher war es notwendig die Holzklötze, die wir zum probieren genutzt hatten gegen eine höhenverstellbare Spezialanfertigung zu tauschen! Der anfangs zu Testzwecken genutzte Mazda-Kühlerausgleichsbehälter, wurde gegen einen aus Edelstahl getauscht. Diverse Fittings und Verbindungen mussten angepasst und installiert werden um alle Systeme auf den kommenden Start vorzubereiten und betriebssicher zu machen!
Anstelle des gebrauchten Auspuffs, den ich mit den Blazerteilen erstanden hatte, bauten wir einen neuen mit 2,5 Zoll Rohr, den günstigsten Töpfen, Universalhaltern und Achsbögen. Er hängt am Anschluss zum Krümmer ganz schön tief!
Unterdruckanschlüsse vom Getriebe und Bremse zum Vergaser, Benzinleitung, Ölleitungen. Im Verteiler fehlte noch die Zündspule mit den Kontakten und die Zündkabel. Alles wurde sauber verlegt und angeschlossen und, wenn möglich, gleich geprüft!
Dem Vergaser fehlte die Chokeklappe ,ein Luftfilter und der Gaszug.
Daniel entfernte den Verteiler und drehte mit einer Bohrmaschine und einem selbstgefertigten Adapter die Ölpumpe, um die eingefüllten 5 Liter Öl an alle wichtigen Stellen vorzufördern, damit nichts zu lange trocken läuft.
Nachdem der Verteiler wieder an seinem Platz war, nahmen wir ein paar Überbrückungskabel und schlossen die an die Batterie an.
Ein paar Spritzer Benzin in den Vergaser und dann den Schlüssel gedreht und ......-nichts, außer dem Anlasser, der sich unglaublich quält!
Nach einigen Versuchen fingen die Überbrückungskabel langsam an in Rauch aufzugehen .Wir überlegten hin und her und mit Hilfe von Startpilot waren auch nur Stichflammen aus dem Vergaser zu holen! Nachdem wir die Distanz vom Anlasser zum Zahnkranz überprüft und sämtliche Masse – und Stromkabel nochmal gecheckt hatten wollten wir eigendlich aufgeben, doch beim letzten Versuch kam er dann doch und aller Ärger war vergessen!
Ein Wahnsinnssound- einfach GEIL!!!!
Öldruck ist voll da und nichts klappert oder hört sich komisch an.
Die billigen Auspufftöpfe sind undicht und der Krümmeranschluss auf der rechten Seite auch, aber das ist nicht so schlimm.
Ein Froststopfen drückt etwas Wasser heraus und die Dichtung der Wasserpumpe leckt auch etwas, aber das sind nur Kleinigkeiten, die nach und nach ausgemerzt werden!
Diesen Motivationsschub habe ich gebraucht und nun geht es mit vollem Elan weiter!
Die Windschutzscheibe wird eingesetzt, allerdings kriegen wir die Käderleiste nicht rein, da muß ein Fachmann mit dem rechten Werkzeug ran!
Die Heckscheibe ist schneller eingebaut und das Schiebefenster ist eine praktische Einrichtung! Den Rahmen haben wir dann noch schwarz lackiert – sieht einfach besser aus!
Jetzt schnallen wir einen 5 Liter Benzinkanister auf den Tank und fahren zum erstenmal nach 14 Jahren wieder mit eigener Kraft!
Der Bremskraftverstärker bekommt ein neues Unterdruckventil und die Servolenkung einen Keilriemen und Anschlüsse und nun ist das System Antrieb vollständig!
Als nächstes kommen die Seitenscheiben dran - mit neuen Dichtungen rundum versehen!
Jetzt kann ich auch die Türverkleidungen säubern und neu anpassen. Die Armaturenbrettabdeckung wird „gehäutet“ und die Risse werden repariert, sodas bald ein neuer Bezug drauf kann!
Nach dem wir die Ladefläche wieder auf den Rahmen gesetzt und befestigt haben, wird der Tank wieder angeschlossen.
Nach kurzem Überlegen fangen wir an Konsolen anzufertigen, damit die Einzelsitze einen festen Platz bekommen und die Gurtrollen befestigt werden können. Bei dieser Gelegenheit haben wir unsere ersten Erfahrungen mit dem Schutzgasschweissen gesammelt, die wir sogleich angewand haben, um Rahmen für die Scheinwerfer anzufertigen. Der Einbau des „ Gesichtes“ war mit einigem Aufwand verbunden, hat sich aber gelohnt, denn jetzt schaut mein Truck sehr „freundlich“ in die Welt!
Nach Prüfen der Systeme und der Feststellung, das soweit alles funktioniert, ist es an der Zeit den ersten Test auf der Straße und beim TÜV anzugehen!
Der erste Weg sollte zu einem Freund führen , in dessen Werkstatt der Motor eingestellt werden soll, damit er danach auf dem Leistungsprüfstand zeigen kann , was in ihm steckt!
Ich besorge mir also eine 5 Tageszulassung und schraube Montagsmorgens die Kennzeichen VER-0444 an den Truck – es regnet in Strömen!
Ich hatte Freitags zuvor noch einen Termine beim Autoglasservice gemacht , um die Käderleiste der Frontscheibe einziehen zu lassen!
Also das gute Gewebeklebeband aus der Kiste und dann um die Dichtung geklebt , um das gröbste Wasser draußen zu halten!
Dann geht es los erstmal tanken. Bei 1,39 Euro pro Liter ist das kein Spaß und dann geht es auch noch extrem langsam, weil der Einfüllstutzen und der Zapfhahn irgendwie nicht so recht zusammenpassen!
Dann auf nach Verden zum Glasdienst und die Leute machen große Augen. Nach 20 Kilometern ist noch alles in Ordnung- PUH!!!
Nachdem die Scheibe ordnungsgemäß eingedichtet ist und die Halterung für den BilletInnenspiegel angeklebt , machen wir uns auf den Weg nach Bremen. Das Getriebe schaltet sauber und schön und der Motor zieht gut. Der Innenraum ist jetzt dicht – das läßt sich bei diesem Wetter gut testen!
In der Werkstatt angekommen , stellen wir fest , das die Hebebühne zu schmal ist und wir nur bei offenem Tor und mit dem Heck draußen arbeiten können , naja es geht ja auch um den Motor!
Um den oberen Todpunkt zu finden bedarf es etwas Einfallsreichtum , aber da sind wir bei Thomas gut aufgehoben!
Leider kostet das eine Ventildeckeldichtung und viel Zeit. Den angestrebten Termin auf dem Leistungsprüfstand kann ich nicht einhalten , also verschiebe ich ihn.
Einen neuen Satz Ventildeckeldichtungen , diesmal in Gummi und nicht aus Kork, kriege ich bei Olli von „Coole Parts“ und nachdem die eingebaut sind und der Motor sauber läuft, geht es ab nach Delmenhorst- es regnet immernoch in Strömen!
Dort angekommen ist mir etwas mulmig im Magen, aber egal!
Nach Entrichtung der Gebühr von 29 Euro, geht es auf die Rolle.
Passt gerade so drauf und nur durch ein paar kleine Unterlegkeile gesichert, gibt der Mann vom ADAC Gas! WOWWW, was für ein Sound!!!
Er beschleunigt ein paar mal und läßt ihn auslaufen und dann läßt er die drei Gänge hochschalten und gibt Vollgas bis Anschlag!
Ein Ohrenschmaus und beim Gaswegnehmen bollert er schön!
Das Ergebnis ist super: 243 PS / 178,7 KW bei einer Geschwindigkeit von 218 Km/h! Beindruckend – und das Grinsen in unseren Gesichtern geht erst weg , als wir feststellen , das Öl ausgetreten ist!
Wir dürfen auf eine Hebebühne , um das Problem zu suchen und stellen fest , das das Öl am hinteren Kurbelwellensimmering austritt – so ein Mist! Zu allem Überfluss leckt der Stoßdämpfer vorne rechts auch noch Öl!
Der Heimweg wird mit etwas gedämpften Enthusiasmus hinter uns gebracht, aber dennoch sind wir begeistert, auch wenn es immernoch regnet!
Es ist August 2008 und es ist Zeit für den TÜV und die „Erstzulassung“!
Nach vielen ernüchternden Anfragen beim TÜV und der Dekra,die es für fast unmöglich halten so ein modifiziertes und exotisches Fahrzeug zu prüfen und den Segen zu geben, gibt es nur eine Lösung – Ingo Sillus !
Der Kontakt war immer irgendwie da und hatte auch keinen Beigeschmack, wie bei Ritschi!
Nach einem klärenden Telefonat, in dem er mir versicherte, das das schon irgendwie klappt, machten Daniel, Mario ( der Sohn meiner Lebensgefährtin) und ich uns auf den Weg nach Neu Gülze in Mecklenburg-Vorpommern!
Das war die erste größere Strecke, die wir ohne Probleme und mit einem Tankstopp meisterten!
Dort angekommen, empfing uns ein, wie gewohnt, verwegen ausschauender Ingo Sillus mit einer zahmen Krähe (!) auf der Schulter – irgenwie schräg!
Nach einem Rundgang und einem Kaffee, der mal was anderes war, ließen wir den Truck bei Ihm zurück und fuhren mit einem mulmigen Gefühl in der Magengegend wieder nach Hause!
In der folgenden Woche kam dann der Prüfer vom TÜV in die Werkstatt und nahm den Truck problemlos ab!
Der Motortausch wurde eingetragen, die Bereifung und die Fahrzeughöhe! der Tacho musste noch angeglichen werden, was sich durch den Tausch eines Zahnrades im Tachoantrieb erledigen ließ und das wars!
Ach ja und um die Tatsache zu umgehen, das das Fahrzeug 15 Jahre abgemeldet war und die daraus resultierenden Probleme, wurde die letzte Hauptuntersuchung einfach auf August 2006 datiert!
Es gibt auch flexible Prüfer!
Danke!
Ingo schickte mir die Papiere zu und ich konnte bei der hiesigen Zulassungsstelle die Zulassung erledigen!
Tja – die Sache mit den Kennzeichen......
Über die Jahre hatte es immer wieder Sorgen und Probleme bei den Amifahrern in Deutschland damit gegeben!
Mein Herzklopfen war dementsprechend stark, als ich dann bei dem Sachbearbeiter am Tisch saß!
Wir suchten zusammen eine adäquate Buchstaben/Zahlen Kombination heraus, die die Schilder so klein wie möglich halten konnte!
VER-VB 7 – ok das war sehr gut!
Leider ist das vordere Schild nicht „klein“ zu kriegen, aber wenigstens hinten hat es Amiformat!
Mit den Kennzeichen bewaffnet holten wir das Baby dann wieder bei Ingo ab und feierten dort eine fette Party, die er jählich organisiert!
Das Fahren macht riesigen Spaß!
Auf dem Weg zurück stellten wir dann fest, das er immernoch irgendwo Öl verliert und es in kleinen Tröpfchen auf den folgenden Fahrzeugen verteilt wird!
Es ist eben immernoch der hintere KurbelwellenSimmering undicht!
Mit dem guten Vorsatz, diesen Mangel bald zu beheben fahre ich weiter!
Zu den Treffen in Hamburg und Hannover und dem Bremer Umland
und zum Transport von Handwerkszeug und Material ist er immer zuverlässig zur Stelle.
Er springt zuverlässig an und nur wenn er warm ist muß mann etwas orgeln, um genug kühlen Sprit in den Vergaser zu kriegen!
Der Sound wird immer besser und macht absolut süchtig!
Der erste Tüv nach zwei Jahren bahnte sich an, also was tun?
Wieder die 250 Km zu Ingo fahren, oder es hier versuchen?
In meiner Umgebung gibt es zwei Werkstätten, in denen sich der TÜV Prüfer mehrmals in der Woche aufhält und da werde ich mal fragen!
Gedacht, getan – der Prüfer sit etwa in meinem Alter und staunt nicht schlecht! Er bewundert den Wagen ersteinmal von außen und schickt mich dann auf den Bremsenprüfstand!
Ich bremse zaghaft und drücke dann durch bis er steht, dann die Feststellbremse und alles gut, fast gleich und sauber!
Dann soll ich auf die Grube, um die Technik von unten zu inspizieren.
Ich fahre in die Werkstatt und da geht es nicht weiter, denn die Umrandung der Grube ist zu hoch und ich kann nicht weiter!
Der Prüfer winkt ab und sagt mir, das wir hier am Ende sind!
Mein Gesicht entglitt mir spürbar und ich war sehr enttäuscht!
Hatte ich doch am vorhergehenden Wochenende den Truck von unten gewienert und geputzt!
Er sagte zu mir, das wir es ja übermorgen in der anderen Werkstatt nochmals probieren könnten!
Unverrichteter Dinge fuhr ich also direkt zu der Werkstatt, um die Gegebenheiten dort zu prüfen!
Hier gab es eine 4 Säulen Bühne, die direkt hinter dem Bremsenprüfstand war – sollte klappen!
Also traf ich 2 Tage später morgens um 9 wieder dort ein!
Zur Abgasuntersuchung führ ich hinter die Werkstatt und dort wurde diese dann vorgenommen!
„Gute Werte“ , lobte er, „klingt ja auch echt kernig“
Ich war erleichtert.
So nun müssen wir nochmal in den Bremsenpprüfstand!
Bremsen ging gut, aber beim Versuch aus dem Prüfstand zu fahren, federt der Truck ein und vekeilt sich mit dem rechten unteren Tragarm unter dem Bodenblech des Prüfstandes! KATASTROPHE!
„Das ist aber auch immer ein Ärger mit den tiefergelegten Autos“ schimpft der Prüfer und schüttelt den Kopf!
Mir ist übel und ich bin aufgeregt und besorgt, klappt es jetzt wieder nicht?!
Nach einigem experimentieren und mit Hilfe einer dicken Brechstange befreien wir den Truck aus dem Prüfstand und ich fahre vorsichtig auf die etwas zu schmale Bühne!
Skeptisch untersucht der Prüfer die Unterseite, die Aufhängungen und jedes Teil, das sich bewegt!
„Saubere Arbeit auch hier!“ sagt er – „ist die Tieferlegung eingetragen?“
„Bei der Abnahme ist die neue Fahrzeughöhe eingetragen worden“ sage ich, „denn für die amerikanischen Teile gibt es ja keine Prüfpapiere!“
So ein Mist, denke ich, hoffentlich war das jetzt nicht der Todesstoss!
„ So, na dann muss das wohl so sein“ Sagt er, „ sieht ja alles gut aus, dann fahren Sie mal raus!“
Ich bin nicht sicher, ob das gut oder schlecht ist und mit gemischten Gefühlen taste ich mich von der Bühne, die man nach vorne direkt durch ein Tor aus der Halle verlassen kann!
Ich warte draussen und dann kommt er mit den Papieren und einem Plakettenkratzer aus seiner Ecke und klebt die frische Plakette an das hintere Kennzeichen! Vorne entfernt er die AU Plakette und klebt eine weiße Plakette über die Blanke Stelle!
„Gute Fahrt“ wünscht er mir und ich bin platt!
Unten habt Ihr zur Belohnung für das viele Lesen einige Videos vom großen Roten!
Erst der Prüfstandslauf, dann ein kleiner Rundgang und dann ein kleiner Burnout!
Have Fun!
Volker